2017/10/12

Skyline


Wie gut, dass ich erst um 10:00 Uhr zum Ausschiffen muss. So bleibt noch genügend Zeit für ein gemütliches Frühtück und ein letzte Runde an Deck.  Einen viel besseren Blick auf die Skyline von Manhattan und die Freiheitsstatue werde ich wohl kaum mehr bekommen.






Fotos: Brigitte Kehl

2017/10/11

Ziel erreicht

Die Fahrt von der Verrazano Brücke bis zur Anlegestelle im New Yorker Hafen war wirklich aufregend für mich. Die ganze Passage mit der Queen Mary 2 war ein großes Erlebnis. Die ersten Lichter, die Statue of Liberty und die ersten Wolkenkratzer in Manhattan zu sehen dagegen das Tüpfelchen auf dem i.
So lange habe ich darauf hingefiebert, dies erleben zu dürfen - und es war einfach vollkommen.


Statue of Liberty

Manhattan mit One World Trade Center

Angekommen am Brooklyn Cruise Terminal Pier 12, 07.09.2017, 6:30 Uhr
Fotos: Brigitte Kehl

2017/10/10

Citylights

Eine schlaflose Nacht liegt hinter mir, in der ich gefühlt alle fünf Minuten auf den Balkon gestürzt bin. Ich hatte die Schiffs-Livecam eingeschaltet, um das Einlaufen in New York nicht zu verpassen. Immer wieder habe ich mir eingebildet, die ersten Lichter zu sehen - stets war es aber nur ein Funkeln auf den schwarzen Wellen. Dabei war klar: Anlegen werden wir um 6:30 Uhr - man kann sich also ungefähr ausrechnen, wann frühestens Land in Sicht sein würde.


Die ersten Lichter nahe der Sandy Hook Lotsenstation

Gegen 4:00 Uhr waren bereits alle Mann an Deck - im Bademantel oder bereits komplett für das große Ereignis hergerichtet. An der Sandy Hook Lotsenstation haben wir unseren Hafenlotsen aufgenommen, der bei der Navigation durch den Ambrose Kanal assistiert und uns unter der Verrazano Brücke hindurchlotst. Die Distanz zwischen der Brücke und unserem Schornstein beträgt gerade mal 4 Meter. Angefühlt hat es sich, als ginge es um wenige Zentimenter - zum Greifen nah zog der Brückenboden über uns hinweg. (Der Schornstein wurde so konstruiert, dass er genau unter dieser Brücke durchpasst.)


Alle Mann an Bord


Verrazano Narrows Bridge


Fast geschafft!




2017/10/08

Bridget allein an Bord


Noch nie hatte ich die Zeit, mich so intensiv auf eine Reise vorzubereiten, wie auf diese Transatlantiküberquerung. Nachdem ich 40 Jahre ununterbrochen im Berufsleben stand, hat sich meine Jobsituation geändert. Ich habe diese Pause genutzt, um meinen Traum zu zelebrieren und diesen Blog zu schreiben. Da fragt sich mancher: Was gibt es da vorzubereiten? Nix als Wasser, Essen und Trinken. Darauf könnte man realistisch gesehen die ganze Unternehmung herunterbrechen. Für mich war es aber mehr. Folgende Fragen habe ich mir gestellt:

  • Wie wird es sich anfühlen, zehn Tage auf dem weiten Ozean unterwegs und den Elementen ausgesetzt zu sein, davon sieben Tage ohne Land in Sicht?
Ich hätte noch weitere Tage den Wellenbewegungen und den sich ständig verändernden Wolkenstimmungen zusehen können, ohne dass mir langweilig wird. Eine unglaubliche Energie geht von diesem großen Ozean aus - jede Minute ist sie spürbar. Besonders dann, wenn der Wind kräftiger und der Seegang unruhiger ist. Es schwankt nicht nur, es rumpelt auch, zu vergleichen wohl am ehesten mit einem Flugzeug im Jetstream. Seekrank bin ich nicht geworden, allein ein gespanntes Kribbeln hat sich eingestellt.

 



  • Wie wird es sein, ohne Begleitung auf einem Luxusliner unterwegs zu sein?
Ich habe die Unabhängigkeit sehr genossen. Wer aber als Alleinreisender aktiv Gesellschaft sucht, dem wird es leicht gemacht: "Sailing Solos Welcome" heißen die Treffen, die vom Social Host und den Dance Hosts veranstaltet werden. Ich selbst habe irgendwie nie die Zeit gefunden, dies einmal auszutesten. Für das abendliche Diner wurde ich automatisch auf einen runden Sechsertisch gebucht, so dass ich es mir jeden Abend in angenehmer Gesellschaft schmecken lassen konnte.


  • Welche Menschen werde ich treffen?
Ich hatte an jedem Tag sehr nette Begegnungen an Bord. Wenn man mag, kann man bei jeder Gelegenheit mit den Menschen ins Gespräch kommen. Von Vorteil sind dabei natürlich englische Sprachkenntnisse. So eröffnen sich einem die unterschiedlichsten Beweggründe für die Seereise, ganze Lebensgeschichten, netter Smalltalk und neue Freundschaften.

Sofia und Bernd habe ich gleich in den ersten Stunden an Bord getroffen. Wir hatten unseren Spaß bei den Sicherheitsübungen im Kampf mit den Schwimmwesten. Unsere Wege haben uns dann immer wieder zufällig gekreuzt, als hätte das Schicksal uns bestimmt, dass wir in Verbindung bleiben. Mit Sofia habe ich (nicht nur beim Thema Stricken) eine verwandte Seele gefunden. Ich danke den beiden für die schönen, interessanten und auch lustigen Stunden an Bord!

Sofia und Bernd

  •  Ganz banal: Was packe ich ein, damit ich mich an Bord wohlfühle?
Die Investition in den Special Service bei Breuninger hat sich für mich absolut gelohnt. Ein Cocktailkleid und meine zwei langen Hosenkleider (neudeutsch: Jumpsuits) waren für die formellen Abende perfekt. Ich habe mich sehr wohlgefühlt und alles war den Anlässen angemessen, ohne übertrieben zu sein. Ich freue mich schon darauf, die Teile bei einem der nächsten Opernbesuche in Stuttgart auszuführen! Fazit: Ein paar wenige Basics, die sich untereinander gut kombinieren lassen, sorgen jeden Tag für Abwechslung - tagsüber und am Abend.

  • Wird die Wirklichkeit meinen Vorstellungen gerecht, oder ist alles ganz anders? 
Meine Erwartungen wurden sogar übererfüllt. Ich hatte nicht im Traum gedacht, dass mir die Überfahrt so viel Vergnügen bereitet. Wichtig war mir allein das Erlebnis der Seetage. Ich werde wohl nie der Kreuzfahrttyp werden, der von Stadt zu Stadt oder von Strand zu Strand cruist. Eines kann ich mir aber auf jeden Fall vorstellen: Die Transatlantikpassage in umgekehrter Richtung zu unternehmen. Dann von New York über Neuengland und Kanada nach Hamburg. Und eine Tour auf der Hurtigrute entlang der norwegischen Fjorde. Auf meinem Fenstersims steht bereits ein goldenes Sparschwein....

  • Und: Wie wird es in New York sein? 
Das ist ein neues Kapitel, das ich bald an dieser Stelle aufschlagen werde.